Laschet steht vor dem Osttest, um Deutschlands Merkel nachzufolgen
2 min readVon Paul Carrel
BERLIN (Reuters) – Armin Laschet, der zukünftige Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel, braucht dringend seine Christdemokraten, um am Sonntag eine Regionalwahl zu gewinnen, um erneute Fragen zu vermeiden, ob er der richtige Kandidat ist, um sie zu den Bundestagswahlen im September zu führen.
Im dünn besiedelten östlichen Bundesland Sachsen-Anhalt leben nur 2,2 Millionen Menschen, doch die Wahl am Sonntag hat als letzte Regionalwahl vor der Regierungswahl der Deutschen für die Nach-Merkel-Ära am 26. September eine überzogene Bedeutung.
Landesumfragen zeigen einen leichten Vorsprung der CDU in Laschet und Merkel, aber die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) liegt knapp dahinter.
“Wenn die AfD siegt oder ihr nur nahe kommt, würde das CDU-CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet bis September zutiefst verletzen”, sagte Naz Masraff von der Politikberatung Eurasien.
Merkel, die seit 2005 an der Macht ist, tritt nach der Bundestagswahl zurück, und hochrangige CDU-Funktionäre räumen ein, dass es nach 16 Jahren im Amt schwierig sein wird, die Attraktivität ihrer Partei aufrechtzuerhalten. Bundesweite Umfragen zeigen, dass die Grünen fast an die CDU gebunden sind, wo beide etwa ein Viertel der Stimmen haben.
Die Konservativen wählten Laschet im April zu ihrem Kandidaten, allerdings erst nach einem erbitterten Kampf mit Markus Soeder, dem Vorsitzenden der bayerischen Schwesterpartei der CDU und weithin als charismatischere Wahl angesehen. Der Landespremiere in Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, gehörte zu den hochrangigen CDU-Figuren, die Söder bevorzugten.
Soeder hat sich seitdem hinter Laschet gestellt und die Idee, dass ihr Bündnis einer Wahl unterzogen werden könnte, als “absurd” abgetan. Doch eine schlechte Show in Sachsen-Anhalt könnte die Debatte wieder eröffnen.
Im ehemaligen kommunistischen Osten, wo die Wirtschaft schwächer ist als im Westen, schneidet die AfD typischerweise besser ab. Ihre Stärke in Sachsen-Anhalt hat bereits die Debatte um das Verhältnis der CDU zur politischen Rechten fokussiert.
Die “Werte-Union”, eine Fraktion, die nach eigenen Angaben den Kern des konservativen CDU/CSU-Blocks repräsentiert, wählte letzte Woche einen neuen Vorsitzenden, Max Otte, ein CDU-Mitglied, das zuvor Sympathie für die AfD bekundet hatte. Laschet sagte am Dienstag gegenüber dem Deutschlandfunk, die CDU habe nichts mit der Fraktion zu tun und er werde sich gegen jede Kooperation von CDU-Mitgliedern mit der AfD aussprechen.
(Zusätzliche Berichterstattung Andreas Rinke; Redaktion Peter Graff)
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