DFS-Gruppe baut Remote Tower Center für zwei deutsche Flughäfen
2 min readDie norddeutschen Flughäfen Braunschweig-Wolfsburg und Emden beauftragten die DFS Aviation Services GmbH (DAS) und FREQUENTIS DFS AEROSENSE mit dem Bau eines Remote Tower Centers (RTC) für Norddeutschland. Das als „Masterplan Digitalisierung“ bekannte RTC-Projekt ist ein fester Bestandteil der niedersächsischen Digitalstrategie und wird mit 5,5 Millionen Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Finanzen, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung gefördert. Die neue Leitstelle wird 2024 am Standort Braunschweig als zweites RTC in Deutschland eröffnet.
Die DAS 2023 übernimmt ab dem 1. Januar 2023 alle Towerdienste in Braunschweig und übernimmt in der Übergangsphase die Flugsicherung vom Flughafentower. Sie ersetzt Austro Control, eine ehemalige Flugsicherungsgesellschaft. Das neue RTC soll bis Mitte 2024 in Betrieb genommen werden. Seit Oktober 2018 stellt der Aerodrome Flight Information Service (AFIS) DAS am Flughafen Emden zur Verfügung. Ab Juli 2024 werden beide Flugsicherungsdienste vom neuen RTC am Standort Braunschweig erbracht.
„Wir freuen uns, dieses zukunftsweisende Projekt gemeinsam mit den Flughäfen in Braunschweig-Wolfsburg und Emden starten zu können. Damit können wir unsere bisherigen Erfahrungen mit RTCs aus der DFS-Gruppe einbringen“, sagt DAS-Geschäftsführer Andreas Potsch.
Das Remote-Tower-Konzept ermöglicht eine effizientere und effektivere Bereitstellung von Flugsicherungsdiensten an Flughäfen. Das RTC-Konzept wird im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Institut für Flugführung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig optimiert. Langfristig ist geplant, weitere lokale Flughäfen in das RTC zu integrieren, um einen Multi-Remote-Ansatz zu verfolgen und die Kosten für die Flugsicherung weiter zu senken.
„Mit dem Aufbau eines RTC in Norddeutschland machen wir einen großen Schritt in die Zukunft“, sagt Michael Schwarz, Geschäftsführer des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg.
„Deutschland ist das erste Land, das den Aerodrome Flight Information Service (AFIS) mit einem RTC integriert hat. Als führender Flugplatz der Offshore-Windindustrie sehen wir hierin einen wichtigen Schritt, um unseren Kunden nachhaltige und zukunftsweisende Leistungspakete anbieten zu können“, ergänzt Olaf Schmidt, Geschäftsführer des Flughafens Emden.
DAS wird mit FREQUENTIS DFS AEROSENSE zusammenarbeiten, einem Joint Venture zwischen der Muttergesellschaft von DAS, der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, dem Technologieanbieter Frequentis und der ESPA GmbH, um RTC herzustellen und zu betreiben. Das FREQUENTIS DFS AEROSENSE wird Kameratechnologie und Flugüberwachung bereitstellen, während das webbasierte Luft- und Bodenlagesystem DAS PHOENIX WebInnovation und das elektronische Streifensystem ATCON-TID bereitstellen wird.
Aus den Erfahrungen der Unternehmen mit dem seit drei Jahren bestehenden Remote Tower Center der DFS in Leipzig ergibt sich die Möglichkeit, die neue Leitstelle von vornherein als Multi-Remote-Tower zu konzipieren. Dieses Multi-Remote-System basiert auf der dritten Generation von Remote-Tower-Konzepten des derzeit in Dänemark installierten FREQUENTIS DFS AEROSENSE.
„Intuitive Automatisierung und optimierte Lotsenarbeitsplätze im Digital Tower Control Center reduzieren die Arbeitsbelastung der Fluglotsen und erleichtern den Multi-Remote-Tower-Betrieb“, ergänzt Christian Weiss, Managing Director, FREQUENTIS DFS AEROSENSE. „Wir freuen uns, die Digitalisierung der Flugsicherung voranzutreiben, indem wir das weltweit erste Multi-Remote-Tower-Center implementieren. Damit setzen wir einen wichtigen neuen Standard für die ATM-Branche.
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