Bayerische AfD-EU-Abgeordnete kritisiert eigene Partei scharf
1 min readDie bayerische AfD-Europaabgeordnete Sylvia Limmer hat ihre Kandidatur für einen hinteren Listenplatz auf der Europawahlversammlung der Partei zurückgezogen. In ihrer Stellungnahme kritisiert sie die AfD scharf und gibt an, dass die Partei mittlerweile im etablierten Parteiensystem angekommen sei. Limmer spricht von “verantwortungsloser Klüngelpolitik” bei der Aufstellung der Kandidaten und bemängelt einen “zunehmend rüpeligen Ton” innerhalb der Partei.
Limmer, die derzeit als eine von elf AfD-Abgeordneten im Europaparlament sitzt, hatte sich zunächst erneut zur Wahl stellen wollen, scheiterte jedoch bei ihren Kandidaturen. In ihrer Bewerbungsrede kritisierte sie die Anhänger des rechtsextremen Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke und wurde dafür von den Delegierten ausgebuht.
Der bayerische Landeschef der AfD, Stephan Protschka, wies Limmers Kritik zurück und behauptete, sie habe zu wenig bekannt gemacht, was sie als Abgeordnete in den letzten vier Jahren geleistet habe. Limmer plant keinen Austritt aus der AfD, betont aber ihre Kritik an “offensichtlichen Fehlentwicklungen” und fordert, dass etwas geändert werden muss, anstatt sich zurückzuziehen.
Derzeit beschäftigen sich die AfD-Delegierten in Magdeburg mit der Aufstellung ihrer Listenplätze für die Europawahl 2024. In einer kürzlich stattgefundenen Versammlung wurde beschlossen, statt der geplanten 30 Kandidaten, insgesamt 35 Kandidaten zu wählen. Die Entscheidung sorgte für Diskussionen innerhalb der Partei.
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