Oktober 18, 2024

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Rubel und Kaufkraft: Russen kämpfen mit Kriegsfolgen – Wirtschaft

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Rubel und Kaufkraft: Russen kämpfen mit Kriegsfolgen – Wirtschaft

Mangel an Fachkräften in Russland führt zu Produktionsrückgang und Logistikproblemen. Laut Umfragen der russischen Zentralbank haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Ein Grund dafür ist der Kriegsdienst von Hunderttausenden von Männern. Zusätzlich werden auch logistische Probleme bei Lieferungen genannt. Um diese Probleme zu lösen, muss Russland teures Material und Ersatzteile in ausländischen Devisen kaufen.

Schwierigkeiten beim Warenimport erschweren die Lage weiter. Aufgrund der Sanktionen ist der Zugang zur EU für russische Unternehmen weitgehend geschlossen. Daher importiert das Land Waren aufwendig und umgeht die Sanktionen durch den Umweg über andere Länder wie die Türkei, Georgien und Kasachstan. Der Transportweg ist umständlich und die Einfuhrzölle sowie ungünstige Wechselkurse verteuern die Produkte zusätzlich. Dadurch wird die Kaufkraft der russischen Bevölkerung weiter geschwächt. Die Inflation liegt derzeit bei 4,3 Prozent.

Der Wertverfall des Rubels hat ebenfalls große Auswirkungen auf die Wirtschaftssituation in Russland. Durch den schwachen Rubel sind Devisenkäufe doppelt so teuer wie im Vorjahr. Kreml-nahe Medien behaupten sogar, dass der schwache Rubel anhalten könnte. Kritiker sehen die Börse als Problem, da die Währung zum Spekulationsobjekt wird. Darüber hinaus ist der Öl- und Gasexport zurückgegangen, was zu einem Rückgang der Deviseneinnahmen führt. Russland muss zudem über 90 Prozent seiner Auslandsschulden in westlicher Währung begleichen.

Angesichts dieser wirtschaftlichen Probleme wird in Russland über die Einführung von Kapitalkontrollen diskutiert. Experten schätzen, dass im Jahr 2022 rund 243 Milliarden US-Dollar aus dem Land abgezogen wurden. In den russischen Medien ist auch die geringere Menge an Lebensmitteln für das Geld ein wichtiges Thema.

Experten sind skeptisch und sehen keinen Grund für Optimismus. Sie glauben, dass neue Auflagen für Unternehmen dazu beitragen könnten, die Währung zu stabilisieren. Die Zentralbank hat bereits den Kauf von Valuta verboten und Exporteure aufgefordert, ihre Fremdwährungseinkommen in Rubel zu tauschen. Es besteht die Sorge, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte.

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