Analyse des Experten Dudenhöffer: Die Corona-Krise bedroht Arbeitsplätze in der Automobilindustrie
2 min readSamstag, 12. Dezember 2020
Analyse durch Experten Dudenhöffer
Die Koronakrise bedroht Arbeitsplätze in der Autoindustrie
Während der Koronapandemie werden weltweit weniger Autos verkauft. Für China sehen Experten in den nächsten Jahren immer noch hohe Wachstumsraten, während sich die Erholung in Europa verschlechtert. Aufgrund der geringen Nachfrage können in der deutschen Automobilindustrie Tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen.
China treibt voran, Deutschland bleibt zurück: Laut einer Analyse dürfte sich der Automarkt in der Volksrepublik nach der Corona-Krise am besten entwickeln. Aufgrund des erwarteten Wachstums und der erfolgreichen Eindämmung der Pandemie erwartet der Industriebeobachter Ferdinand Dudenhöffer eine Stabilisierung der Situation der deutschen Hersteller, insbesondere auf dem Hauptabsatzmarkt in Fernost. Zu Hause könnte der Druck laut Prognose steigen. Die anhaltend schwache Nachfrage droht weitere Autojobs in der Bundesrepublik zu gefährden.
Die Zahl der direkt in der Schlüsselindustrie beschäftigten Personen könnte daher bis Dezember 2021 in diesem Land auf 750.000 bis 770.000 sinken. Ende 2019 waren etwa 823.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Berechnungen hängen von einer Reihe von Annahmen über das Verbraucherverhalten, das Fortschreiten der koronaren Herzkrankheit und den makroökonomischen Trend ab – diese können sich noch ändern und lassen daher Raum für Interpretationen. Dudenhöffer geht jedoch grundsätzlich davon aus, dass China in den nächsten Jahren “wieder die Lokomotive der Weltautomärkte sein wird”.
Basierend auf den neuesten Prognosen für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, die normalerweise mit der Nachfrage nach Autos zusammenhängt, könnte der Erholungsprozess nach der tiefen Verkaufskrise in Europa “besonders schwierig und lang anhaltend” sein – Werte unter dem Niveau vor der Viruskrise werden auch für 2021 und 2022 erwartet. Die Folgen der schweren Rezession im Jahr 2020 dürften sich hier fortsetzen. Darüber hinaus sind die Märkte teilweise gesättigt, so dass es nicht viele schnelle Neuanschaffungen bei Verbrauchern gibt. Dies ist in China nicht der Fall: “Das Land wird 2018 im Jahr 2022 wieder das Marktniveau erreichen”, glaubt das Team von Dudenhoeffer.
“Vor dem Zollkrieg von US-Präsident Donald Trump war es die höchste Anzahl an Neuwagen, die bisher pro Jahr verkauft wurden.” Experten gehen von einem Anstieg von 8 Prozent im Jahr 2021 und weiteren 6,5 Prozent im Jahr 2022 aus. Für Deutschland wurden 7 und dann 2 Prozent berechnet, für die USA zweimal hintereinander 5 Prozent. Innerhalb Europas dürfte sich Großbritannien im Falle des erwarteten harten Brexit besonders schwach entwickeln: Das Land könnte der einzige große Automarkt sein, der 2021 einen Rückgang (4 Prozent) und 2022 ein leichtes Wachstum von 1 Prozent verzeichnete. Für den gesamten Automobilmarkt erwartet Dudenhöffer eine Erholung von 5,2 (2021) und 4,7 Prozent (2022).
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