BASF verkauft Anteile an zwei China-Joint-Ventures
2 min readDeutscher Chemiekonzern BASF zieht sich aus Xinjiang zurück
Der deutsche Chemiekonzern BASF hat angekündigt, sich von seinen Gemeinschaftsunternehmen in der chinesischen Provinz Xinjiang zurückzuziehen. Grund für diese Entscheidung sind Menschenrechtsvorwürfe gegen chinesische Unternehmen in der Region.
BASF wird seine Anteile an den beiden Joint Ventures Markor Chemical und Markor Meiou Chemical verkaufen und sich komplett aus Xinjiang zurückziehen. Der Verkaufsprozess wurde bereits im vierten Quartal 2023 eingeleitet und wird nun beschleunigt.
Berichte über Aktivitäten, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind, haben kürzlich für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Chemiekonzern ist in der Stadt Korla in Xinjiang an den Unternehmen Markor Chemical Manufacturing und Markor Meiou Chemical beteiligt, die 1,4-Butandiol (BDO) herstellen.
Insbesondere Markor Chemical stand in der letzten Woche im Mittelpunkt der Kritik, da das Unternehmen offenbar in das Unterdrückungssystem gegen die muslimische Minderheit der Uiguren verwickelt war. BASF betont, dass bisher keinerlei Kenntnis von diesen Aktivitäten bestand und dass man die Hinweise sehr ernst nehme.
Obwohl sich BASF aus Xinjiang zurückzieht, plant der Konzern seine Geschäftsaktivitäten und Investitionen in China weiterhin fortzusetzen. Die Entscheidung, die Joint Ventures in Xinjiang zu verlassen, steht im Zusammenhang mit dem Verbot der US-Regierung, Waren aus Xinjiang einzuführen. Dieses Verbot wurde aufgrund von Vorwürfen von Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen erlassen.
Die chinesische Regierung weist die Vorwürfe zurück und behauptet, in Xinjiang gegen Extremismus vorzugehen und die Entwicklung der Region zu fördern. Trotzdem nehmen immer mehr internationale Unternehmen Abstand von Xinjiang und ziehen sich aus der Region zurück.
Mit dem Rückzug aus Xinjiang zeigt auch BASF, dass es die Menschenrechtsvorwürfe ernstnimmt und nicht in Verbindung mit Unternehmen stehen möchte, die an solchen Aktivitäten beteiligt sind. Der Chemiekonzern will weiterhin in China aktiv sein, jedoch stets darauf achten, sich an den rechtsstaatlichen Werten zu orientieren.