Corona in der Schweiz: Menschen sterben, das Leben geht glücklich weiter
1 min readDas Buffet bietet Braumeister-Schinken und Mutschli-Käse mit knusprigem Rösti. Die Epidemie mag in den Tälern toben, aber ‘Zmorge’ – Schwyzerdütsch für: Frühstück – im Restaurant auf dem Säntis-Gipfel ist herzlich.
Hier, 2502 Meter über dem Meeresspiegel, blicken die Gäste durch Panoramafenster auf schneebedeckte Gipfel. Bei guter Sicht sind von Säntis aus Felsformationen in sechs verschiedenen Ländern zu sehen: Die Aussicht erstreckt sich über die Schweiz bis nach Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Liechtenstein.
In jedem der fünf Nachbarländer sind die Koronazahlen besorgniserregend. Mit Ausnahme von Liechtenstein unterliegt das öffentliche Leben fast allen drastischen Einschränkungen, auch bis Weihnachten. Viele Italiener durften mehrere Wochen lang nicht einmal ihren Wohnsitz verlassen. Restaurants und Bars sind in Österreich und Deutschland geschlossen. In Frankreich wurde die versprochene Lockerung kurzfristig wieder verschoben.
Zuletzt starb alle 18 Minuten eine Schweizerin an dem Coronavirus
Fast nichts davon trifft in der Schweiz zu – obwohl die Zahl der Neuinfektionen hier dreimal so hoch ist wie in Frankreich und doppelt so hoch wie in Deutschland. Zuletzt starb alle 18 Minuten eine Schweizerin an dem Coronavirus. Das Pflegepersonal im Tal ist “am Ende seiner Bindung”, so die Tageszeitungen im Summit Restaurant Report. Die Leiter von fünf Universitätskliniken warnten am Sonntag in einem Brief an Gesundheitsminister Alain Berset vor einem “Zusammenbruch des Gesundheitssystems”.
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