Deutschland untersucht „Maulwurf“-Leck von Verschwörungstheoretikern
2 min readDie deutsche Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen mutmaßlichen Maulwurf eingeleitet, der beschuldigt wird, illegal Informationen an einen bekannten Verschwörungstheoretiker weitergegeben zu haben, der sich im Falle der Pandemie gegen staatliche Maßnahmen eingesetzt hat, teilten Beamte am Montag mit.
Attila Hildmann, ein berühmter ehemaliger veganer Koch, der sich gegen Shutdown-Beschränkungen und Impfstoffe aussprach und verrückte Propaganda verbreitete, soll von dem Verdächtigen Informationen über ein Ermittlungsverfahren gegen ihn erhalten haben.
Berlins oberster Justizbeamter Dirk Behrendt hat Medienberichte über ein Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der örtlichen Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Verletzung seiner Pflicht zum Schutz von Amtsgeheimnissen und versuchter Behinderung der Justiz bestätigt.
Der 32-jährige IT-Mitarbeiter wurde inzwischen entlassen, befindet sich jedoch nicht in Untersuchungshaft.
“Es hat in meiner Erinnerung noch nie einen vergleichbaren Fall im Berliner Gerichtssystem gegeben”, twitterte Behrendt.
Über die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Mitarbeiter hinaus habe die Staatsanwaltschaft “Maßnahmen entwickelt, um den Zugang zu solchen Ermittlungsinformationen zu erschweren … das darf nie wieder passieren”.
Hildmann, der sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, sieht sich seit letztem Jahr möglichen strafrechtlichen Anklagen ausgesetzt, unter anderem wegen Anstiftung und Widerstands gegen die Festnahme. Allerdings wäre er in der Türkei, die ihre Bürger nicht ausliefert.
Über ihren Telegram-Kanal teilte Hildmann Zehntausenden Followern mit, dass die “sozialistische” Angela Merkel wegen der von ihrer Regierung verhängten Coronavirus-Beschränkungen “schlimmer als Hitler” sei.
Der mutmaßliche Maulwurf soll der sogenannten Querdenker-Bewegung angehören, die sich im vergangenen Jahr als stärkste Stimme gegen die Pandemiebremsen der Regierung herausstellte.
Die großen Proteste haben ein breites Spektrum an Menschen angezogen, darunter Impfskeptiker, Neonazis und Mitglieder der rechtsextremen AfD.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte AFP, die Frau sei wegen ihrer Teilnahme an solchen Versammlungen und ihrer verdächtigen Suche in Bürodatenbanken den Behörden gemeldet worden.
Bei einer Durchsuchung im Juli wurden in seiner Wohnung digitale Dokumente zum Fall Hildmann gefunden, die der Verdächtige angeblich an ihn weitergegeben hatte. Berichten zufolge besuchte sie Anfang des Jahres Hildmann in der Türkei.
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