Die Blutgruppe beeinflusst das Infektionsrisiko – Heilpraxis
4 min readBlutgruppe und Risiko einer koronaren Herzkrankheit
Das individuelle Risiko einer Coronavirus-Infektion kann erheblich variieren. Aber warum infizieren sich manche Menschen tatsächlich mit dem neuen Erreger – andere nicht? Die Blutgruppe könnte hier eine Rolle spielen, wie Forscher jetzt berichten.
Wie die Bundeszentrale für Gesundheitserziehung (BZgA) auf ihrem Portal “infektionsschutz.de„Vor einigen Monaten verfasst, unterscheiden mehrere Studien, dass die Blutgruppe sowohl das persönliche Infektionsrisiko als auch die Schwere der Symptome von COVID-19 beeinflussen kann. Diese wissenschaftlichen Studien haben jedoch keine konsistenten Ergebnisse gezeigt. Forscher aus Österreich berichten nun über neue Erkenntnisse.
Vergleichbare Studien bestätigt
Forscher der Medizinischen Universität (Med Uni) Graz untersuchen derzeit den möglichen Zusammenhang zwischen verschiedenen Blutgruppen und der Wahrscheinlichkeit einer COVID-19-Infektion an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin. Gemäß Botschaft Vorläufige Forschungsergebnisse bestätigen vergleichbare Studien aus China und Europa, wonach Menschen mit Blutgruppe 0 weniger wahrscheinlich an COVID-19 erkranken als Menschen mit Blutgruppen A, B oder AB. Nun muss der Mechanismus untersucht werden, auf dem diese Beobachtung basiert.
Ursachen, die eine Infektion begünstigen
Derzeit wird weltweit nach Ursachen gesucht, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 begünstigen oder den Verlauf von COVID-19 beeinflussen. Die AB0-Blutgruppe scheint hier eine Rolle zu spielen, wie Umfrageergebnisse aus China und einigen europäischen Ländern zeigen. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind ringförmige Zellen, die Sauerstoff und Kohlendioxid durch den Blutkreislauf transportieren. Wie in der Nachricht erläutert, wird die “Hülle” der roten Blutkörperchen als “Membran” bezeichnet. In dieser Membran befinden sich verschiedene Kohlenhydrate (Zucker) und Proteine, die den roten Blutkörperchen eine bestimmte Oberflächenstruktur verleihen. Sie werden auch als “Antigene” bezeichnet.
“Blutgruppenkohlenhydrate” A und B sind ebenfalls solche Antigene. Für die AB0-Blutgruppe wird zwischen den Eigenschaften A, B, AB und 0 (Null) unterschieden. Experten zufolge haben Menschen mit der Blutgruppe “0” keines dieser Blutgruppenantigene auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen. Bei Menschen mit der Blutgruppe “AB” sind beide Kohlenhydrate (A und B) in der Erythrozytenmembran enthalten. Und bei der Blutgruppe “A” ist nur das Antigen “A” vorhanden, bei der Blutgruppe “B” nur das Antigen “B”.
Retrospektive Fall-Kontroll-Studie
Es ist bekannt, dass Zuckerstrukturen, wie sie sich im AB0-Blutgruppensystem auf der Zelloberfläche der roten Blutkörperchen, aber auch in den Geweben der Atmungsorgane und des Magen-Darm-Trakts befinden, nicht nur bei der Erkennung von Blutgruppen durch Antikörper, sondern auch bei der Erkennung von Mikroorganismen. eine Rolle spielen. “Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren können selektiv an Blutgruppenstrukturen binden und die Besiedlung des betroffenen Gewebes oder die Aufnahme in die Zellen beeinflussen”, erklärt Eva Maria Matzhold, Molekularbiologin an der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin, Med Uni Graz. “In unserer Studie untersuchen wir, ob die Merkmale der ABO-Blutgruppe einen möglichen zusätzlichen Risikofaktor für Infektionen und Krankheiten durch COVID-19 darstellen können”, fügt der Transfusionsspezialist Thomas Wagner hinzu.
In den ersten vorgestellten Forschungsergebnissen konnte bereits gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 nachgewiesen werden kann. Dies bedeutet, dass frühe Hinweise aus einer Studie aus China und einer genomweiten Assoziationsstudie (European GWAS COVID-19 Research Group) bestätigt werden können. Die Studie an der Med Uni Graz wurde als retrospektive Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 399 SARS-CoV-2-positiven Personen durchgeführt, die aufgrund einer COVID-19-Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Die Schwere der Erkrankung bleibt unberührt
“Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Menschen mit Blutgruppe O eine statistisch signifikant geringere Wahrscheinlichkeit haben, COVID-19 zu entwickeln als Menschen mit anderen ABO-Phänotypen (Blutgruppe A, B oder AB)”, berichten die Forscher. Die Blutgruppe AB wurde dagegen bei infizierten und COVID-19-Patienten signifikant häufiger gefunden als in der gesunden Kontrollgruppe.
Die Schwere der COVID-19-Krankheit bleibt jedoch von der AB0-Blutgruppe unberührt. Dies bedeutet, dass die Krankheit bei Menschen mit Blutgruppe 0 nicht milder ist als bei Menschen mit Blutgruppe AB. Eine AB0-Blutgruppenbestimmung sollte derzeit während COVID-19 nicht als Prognosemarker verwendet werden. Den Forschern zufolge besteht die Aufgabe nun darin, den Mechanismus, der dabei eine Rolle spielt, sorgfältig zu untersuchen. Andere Blutgruppensysteme sind ebenfalls in den Studien enthalten, erklären die Forscher. (Werbung)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Anforderungen der medizinischen Literatur, der medizinischen Richtlinien und der aktuellen Studien und wurde von Ärzten geprüft.
Quellen:
- Medizinische Universität Graz: COVID-19: Fokus auf Blut, (Zugriff: 17. Oktober 2020), Medizinische Universität Graz
- Bundeszentrale für Gesundheitserziehung: Coronavirus: Fragen und Antworten: Krankheitsverlauf und Immunität, (Zugriff: 17. Oktober 2020), infektionsschutz.de
Wichtige Notiz:
Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Orientierung und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.