ECOWAS-Staaten bereit für militärischen Einsatz im Niger – Frankfurter Allgemeine Zeitung
2 min readDie westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS erwägt, militärisch in Niger einzugreifen, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Dies betonte ECOWAS-Kommissionschef Abdel-Fatau Musah in einer Pressekonferenz. Dabei betonte er jedoch auch, dass alle Optionen, einschließlich einer diplomatischen Lösung, in Betracht gezogen werden.
Nach dem Militärputsch im Niger haben die Militärchefs von neun ECOWAS-Staaten über das weitere Vorgehen beraten. Zunächst plant die ECOWAS eine diplomatische Mission in den Niger, um eine friedliche Lösung herbeizuführen. Sollte diese jedoch scheitern, wird eine militärische Intervention in Erwägung gezogen. Die Bereitschaftstruppe der ECOWAS ist bereits aktiviert, jedoch wurde noch kein genaues Datum für eine mögliche Militäraktion öffentlich genannt.
Die ECOWAS fordert die sofortige Freilassung von Präsident Mohamed Bazoum, der seit dem Putsch unter Hausarrest steht. Bisher hat die Junta im Niger alle diplomatischen Bemühungen der ECOWAS abgeblockt und angekündigt, Anklage gegen Bazoum zu erheben.
Das Treffen der Militärchefs hatte das Ziel, für einen möglichen Militäreinsatz vorbereitet zu sein. Der Niger hat in seiner Geschichte bereits den einzigen demokratischen Regierungswechsel erlebt, jedoch auch mehrere Militärputsche. Der Sahel-Staat hat eine große strategische Bedeutung für Frankreich und die USA und liegt an einer wichtigen Migrationsroute nach Europa.
Ein möglicher Militäreinsatz der ECOWAS sorgt jedoch auch für Bedenken über eine weitere Destabilisierung der Sahel-Region. Eine Intervention könnte zu einer Eskalation der Gewalt führen und die bereits fragile Sicherheitslage in der Region weiter verschlechtern.
Die ECOWAS beobachtet die Situation im Niger weiterhin genau und hofft auf eine friedliche Lösung. Es bleibt abzuwarten, ob eine diplomatische Mission erfolgreich sein wird oder ob es zu einer militärischen Intervention kommt. Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklungen ebenfalls aufmerksam und hofft auf eine schnelle Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung im Niger.
“Reiseleiter. Hipster-freundlicher Bierguru. Fernsehspezialist. Amateur-Twitter-Fanatiker. Leidenschaftlicher Internet-Geek.”