Frischer Wind im Camp Nou
3 min readGewöhnlich trifft man in Barcelona fußballerisch nur das Beste vom Besten an. Gestandene Profis treffen sich beim FC Barcelona, und formen so eine Mannschaft, die meistens ganz vorne mitspielt. Sowohl in Spanien als auch international ist für Barcelona nur der Titel gut genug – das hat schon so mancher Trainer schmerzhaft zu spüren bekommen. Das jüngste Opfer der großen Ambitionen in der katalanischen Hauptstadt war Quique Setién. Dieser musste seinen Posten nach nicht einmal der kompletten Saison 2019/20, einem zweiten Platz in der Meisterschaft hinter Real Madrid und einer verheerenden Niederlage im Viertelfinale der Champions League gegen Bayern München räumen. Das 2:8 gegen die Bayern in Lissabon war das letzte Spiel unter Setién. Mittlerweile hat mit Ronald Koeman ein neuer Trainer an der Seitenlinie übernommen.
Neue Besen kehren gut
Doch nicht nur an der Seitenlinie wirkt eine neue Kraft. Auf dem Feld sind ebenfalls neue Gesichter anzutreffen. Mit Arturo Vidal, Luis Suárez, Ivan Rakitić und Rafinha haben vier Spieler den Verein verlassen, die das Geschehen in jüngster Vergangenheit mit geprägt haben. Statt auf spektakuläre Transfers wie früher setzt man aber wieder auf jüngere Spieler, wie Ansu Fati oder Pedri eindrucksvoll beweisen. Fati lernt von Lionel Messi und Antoine Griezmann, wie man auch auf höchster Ebene Tore schießt und Pedri zieht die Fäden im Mittelfeld, wo ihm mit dem von Juventus Turin verpflichteten Miralem Pjanić ein weiterer erfahrener Mann zur Seite steht.
Wie man nicht nur Spiele gewinnt, sondern ganze Meisterschaften und Europapokale für sich entscheidet, wissen die alten Stützen der Mannschaft immer noch. Kapitän Lionel Messi mag 33 Jahre alt sein, ebenso wie Abwehrchef Gerard Piqué. Doch die beiden haben die Erfahrung von nicht weniger als drei Siegen in der Champions League. In der laufenden Saison sprechen die Champions League-Quoten nicht gerade für Barcelona als Topfavoriten. Die Katalanen rangieren bei bet365 „nur” auf Platz 5, mit einer Quote von 15,00 und gleichauf mit dem italienischen Meister Juventus. Angeführt wird die Quotenrangliste vom FC Bayern München mit 3,75 und Manchester City mit 5,50 (Stand: 30.10).
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Ewig immer Messi
Mit 33 Jahren beweist Messi, dass das Alter in erster Linie eine Zahl ist. Doch im Sommer 2020 standen die Zeichen bei ihm eine Weile auf Abgang. Es schien nicht sicher, ob er sich mit dem neuen Trainer Koeman verstehen würde und die Medien wollten bereits wissen, dass Messi nach England wechseln würde. Doch so weit kam es bekanntlich nicht. Die horrende Ablösesumme von 700 Millionen Euro war ganz offensichtlich für niemanden zu stemmen, nicht einmal für die von TV-Geldern mehr als verwöhnten Clubs wie Chelsea oder Manchester United.
Ruhig blieb es im Verein indes nicht – statt Messi verließ Ende Oktober nun der Präsident Josep Bartomeu den Verein. Unter Bartomeu gewann die Mannschaft zwar dreimal die spanische Meisterschaft, einmal die Champions League und einige weitere Titel. Doch die Dominanz vergangener Jahre rückte immer weiter in die Vergangenheit. Statt um Titel kämpfte Bartomeu mehr gegen die einflussreichen Spieler wie eben Messi. Ob es mit neuem Präsidenten, neuem Trainer und neuen Spielern wieder ganz nach oben gehen wird? Die Saison wird es zeigen!
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