Influenza: Weniger Grippeimpfungen seit Corona-Pandemie
2 min readAnstieg der Influenza-Impfungen im ersten Pandemieherbst und -winter um fast 50 Prozent
Berlin – In der vergangenen Krankheitssaison wurden deutlich mehr Menschen gegen Influenza geimpft als im Vorjahr. Laut Daten des Deutschen Apothekerverbands stiegen die Impfzahlen im ersten Pandemieherbst und -winter um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Menschen ließen sich zusätzlich gegen die Grippe impfen, um das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus zu minimieren.
Die Apotheken gaben von August 2020 bis April 2021 insgesamt 24 Millionen Impfstoffdosen gegen Influenza ab. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es gut 16,6 Millionen Dosen. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für den Schutz vor Grippeinfektionen stark gestiegen ist.
Seitdem sind die Impfzahlen jedoch rückläufig. Seit August 2022 ist die Zahl der Influenza-Impfungen im Vergleich zum Pandemiehoch um rund vier Millionen gesunken. Von August bis November 2023 gab es einen weiteren Rückgang um eine weitere Million Impfdosen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies verdeutlicht, dass viele Menschen die Impfung inzwischen vernachlässigen.
Besonders besorgniserregend ist, dass die Impfquoten insgesamt immer noch zu niedrig sind und die Zielvorgaben der Europäischen Union nicht erreichen. Dies betrifft auch andere empfohlene Personengruppen wie Erwachsene mit Grunderkrankungen, Schwangere und medizinisches Personal. Hier ist die Impfquote ebenfalls gering.
Experten betonen jedoch, dass es trotzdem noch nicht zu spät für eine Impfung ist. Auch in der aktuellen Grippewelle kann eine Impfung noch sinnvoll sein. Es dauert zwar etwa zehn bis 14 Tage, bis der volle Immunschutz aufgebaut ist, daher wird eine frühe Impfung empfohlen. Doch die Dauer einer Grippewelle lässt sich nicht genau vorhersagen. In der letzten Influenzasaison kam es beispielsweise im März zu einer zweiten Welle durch eine andere Virusvariante.
Um die Impfquote weiter zu steigern, sollten sich mehr Menschen bewusst werden, wie wichtig der Schutz vor Influenza ist. Besonders ältere Menschen scheinen die Impfung zu vernachlässigen. Laut Daten war die Zahl der impfen lassenden Kassenversicherten im Alter von 60 Jahren in den letzten Jahren rückläufig. Im ersten Pandemieherbst und -winter stieg die Quote jedoch auf 47 Prozent an. Im Jahr danach sank der Wert jedoch wieder auf 43 Prozent. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um das Bewusstsein für eine Influenza-Impfung zu stärken.
Es liegt nun in der Verantwortung der Gesundheitsbehörden und -organisationen, die Menschen über die Bedeutung der Impfung aufzuklären und Impfmöglichkeiten zu fördern. Nur durch eine ausreichend hohe Impfquote kann die Ausbreitung der Grippe effektiv eingedämmt werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Impfzahlen im kommenden Pandemieherbst und -winter wieder deutlich erhöhen werden.
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