Jüngster Präsident des Landes: 35-jähriger Bananen-Unternehmerspross gewinnt Wahl in Ecuador
2 min readDaniel Noboa wird zum Präsidenten Ecuadors ernannt
Am vergangenen Wochenende wurde der 35-jährige Unternehmer Daniel Noboa zum jüngsten Präsidenten Ecuadors gewählt. Mit einem Vorsprung von 52,29 Prozent gewann er die Stichwahl gegen seine Konkurrentin Luisa González, die 47,71 Prozent der Stimmen erhielt.
Noboa, der für das Parteibündnis Acción Democrática Nacional (Nationaldemokratische Aktion) antrat, gilt als Mitte-rechts-Politiker. Im Wahlkampf setzte er sich als Vertreter der jüngeren Generation für ein marktliberales Programm ein, um die angeschlagene Wirtschaft des Landes zu unterstützen.
Interessanterweise hat Noboas Vater, der Bananen-Tycoon Álvaro Noboa, bereits fünf Mal erfolglos versucht, das Präsidentenamt zu erreichen. Nun hat sein Sohn dieses Ziel verwirklicht. Allerdings wird Daniel Noboa das Amt des Staats- und Regierungschefs nur für etwa 18 Monate ausüben, bis zum Ende der vorgesehenen Amtszeit des aktuellen Präsidenten Guillermo Lasso.
Die Wahl von Noboa erfolgte nach einer turbulenten Zeit in der ecuadorianischen Politik. Im Mai dieses Jahres hatte Lasso das Parlament aufgelöst und vorgezogene Wahlen ausgerufen, nachdem ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden war. Zudem wurden im Laufe des Jahres mehrere Politiker, darunter auch der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio, getötet.
Ecuador hat mit einer stark zunehmenden Gewaltkriminalität zu kämpfen. Die Mordrate liegt bei etwa 25 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner im letzten Jahr. Das Land dient auch als wichtiger Transitpunkt für den Drogenhandel aus Südamerika in die USA und nach Europa.
Sarah Watson