Auch in Italien wächst die Angst vor einer “zweiten Welle”: Die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Tagen – und überschreitet nun erstmals seit Mitte Mai die 1.000er-Marke. In Rom gab es mehr neue Fälle als je zuvor.
Zum ersten Mal seit mehr als drei Monaten meldete Italien innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 neue Koronarinfektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 1.071 neue Fälle registriert. Vor kurzem wurden Mitte Mai an einem Tag mehr als 1.000 Infektionen registriert.
Die Zahl im Land steigt von Tag zu Tag: Am Mittwoch gab es 642 Neuinfektionen, am Donnerstag 845, am Freitag 947 und bereits über 1000. Das letzte Mal gab es am 12. Mai eine größere Zahl mit 1402 Fällen, sechs Tage vor Restaurants und Bars und erlaubt Geschäfte nach einer 10-wöchigen Blockade wieder zu öffnen.
Rekordnummer in Rom
Die Hauptstadt Rom verzeichnete einen Rekord: 215 Neuinfektionen wurden an einem Tag registriert, mehr denn je seit Beginn der Kronpandemie. 61 Prozent der Neuinfizierten kehren in den Urlaub zurück, sagte Alessio D’Amato vom Gesundheitsdienst der Stadt. Fast die Hälfte von ihnen war aus Sardinien zurückgekehrt.
Laut D’Amato sind die meisten neuen Fälle junge Menschen ohne Symptome. Er forderte junge Rückkehrer auf, äußerst vorsichtig zu sein und Abstand zu Verwandten zu halten, während sie auf das Ergebnis ihres Tests warten. Die Infektionskette muss dringend unterbrochen werden und das Virus darf sich nicht in Familien verbreiten.
Urlaub und Nachtleben
Italien war das erste Land in Europa, das von der Kronpandemie schwer getroffen wurde. Bisher wurden dort 257.000 Fälle und mehr als 35.000 Todesfälle festgestellt. Im März begann in Italien eine strenge zweimonatige Blockade, nach der der Kronenbedarf nur langsam und schrittweise gesenkt wurde.
Ab Juli steigt die Zahl wieder an. Experten machen die zunehmenden sozialen Kontakte im Zusammenhang mit Urlaub und Nachtleben verantwortlich.