Kryptowährungen: Bezahlen in Deutschland immer noch nicht so verbreitet
3 min readSeit 2009 gibt es nun Bitcoin und vor allem die Dezentralisierung der virtuellen Währung macht sie interessant. Daher geistert seit mehr als einem Jahrzehnt die Annahme durch die Welt, die Kryptowährungen würden irgendwann die klassischen Fiat-Währungen wie Euro und Co. ersetzen. Doch es scheint, als wäre das noch ein langer Weg.
Praktischer Nutzen abseits des reinen Investments
Wenn heute über Bitcoin, Ripple, Iota, Litecoin und andere digitale Währungen gesprochen wird, gehen die meisten Menschen von einer Form des Investments aus. Grundsätzlich liegen sie mit dieser Annahme nicht falsch. Doch neben der Frage, ob ein Investment noch lohnt, geht es ebenso immer wieder um den Punkt, wo mit Kryptowährungen bezahlt werden kann? Schließlich sollen diese die „herkömmlichen Währungen“ ersetzen. Somit stellt sich die Frage, wie man in 2020 noch in Kryptowährungen investieren kann und vor allem, welchen praktischen Nutzen diese abseits des spekulativen Geschäfts für den privaten Gebrauch hat. Denn alleine im vergangenen Jahr hätte man als Anleger aus 1.000 Euro im ersten Quartal nahezu das Doppelte im letzten Quartal erwirtschaften können.
Doch die Kryptowährungen wie etwa Bitcoin sind ebenfalls dazu gedacht, Transaktionen zu realisieren und entsprechend Güter oder Dienstleistungen zu bezahlen. Die Vorteile der virtuellen Währung im Gegensatz zu klassischen Bezahlsystemen ist die niedrige Transaktionsgebühr. Diese liegt im Regelfall unter der Ein-Prozent-Marke. Kreditinstitute oder auch Bezahldienst wie PayPal verlangen deutlich mehr. Hinzukommen etwaige Gebühren für Wechselkurse. Darüber hinaus ist die Sicherheit von etwa Bitcoin, Litecoin oder anderen auf der Blockchain basierenden virtuellen Währungen sehr hoch. Nicht nur ist die Verschlüsselung auf einem sicheren Niveau, sondern sämtliche Transaktionen werden fortlaufend aufgezeichnet und an den jeweils vorherigen Block angehängt.
Digitaler Euro und Probleme von Bitcoin
Um die Macht der Kryptowährungen wissen Staaten nicht erst seit gestern. So ist in Europa längst der „digitale Euro“ im Gespräch. Dieser soll jedoch nicht die aktuelle Währung ersetzen, sondern erst einmal eine ergänzende weitere Option darstellen. Dieser wäre dann also ein Äquivalent zur klassischen Banknote, was Bitcoin und Co. eben nicht sind. Das Problem, das die aktuellen Kryptowährungen allerdings haben, ist die Akzeptanz. Freilich sind sie aus der Welt der Kapitalanlagen kaum mehr wegzudenken – Stichwort Goldersatz – können aber für klassische Zahlungen im Internet oder gar in lokalen Einzelhandelsgeschäften immer noch wenig genutzt werden.
Das bezieht sich darauf, dass es zwar durchaus vereinzelte Anbieter und Geschäfte gibt, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Allerdings sind diese derzeit noch eine deutliche Minderheit – zumindest, wenn innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland nach Möglichkeiten gesucht wird. So bleibt die Kryptowährung dann entsprechend ein wenig hinter den Erwartungen zurück, ein neues Zeitalter der Bezahlungen und der damit verbundenen Abläufe einzuleiten.
Als Spekulationsprodukt an den Finanzmärkten sind die virtuellen Währungen jedoch heiß begehrt. Da als Beispiel Bitcoin auf 21 Millionen reduziert sind, wird es spannend, wie die kommenden Jahre verlaufen. Da pro Tag im Durchschnitt 1.800 neue Bitcoin gewonnen werden, ist noch viel Zeit, um mit der Kryptowährung zu spekulieren. Vielleicht verändert sich dann auch die nötige Infrastruktur im lokalen Handel, um mehr Menschen neben der Kapitalanlage eine Alternative zu bieten. Schließlich wäre es trotz einer hohen Volatilität wünschenswert, wenn mit der digitalen Währung entsprechend vor Ort gezahlt werden könnte.
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