Merkels Nachfolger Armin Laschet begrüßt Bidens multilateralen Ansatz
2 min readArmin Laschet, Vorsitzender der Partei von Angela Merkel, lobte die Europareise von US-Präsident Joe Biden und sagte, die Probleme der Welt seien nur mit einem multilateralen Ansatz zu lösen.
Laschet, der nach den Wahlen im September die Nachfolge von Merkel anstrebt, schloss sich der allgemeinen Linie der Kanzlerin an und sagte, dass Deutschland seine Interessen durch die Europäische Union und internationale Institutionen verteidigen sollte und lehnte einen nationalen Ansatz ab.
Dennoch widersetzte er sich den USA und ihren Kritikern der Nord Stream-2-Gaspipeline, die Deutschland direkt mit Russland verbindet, was auch Merkels Befolgung entspricht.
“Sie bauen Pipelines, damit Gas fließen kann”, sagte er am Donnerstag in einem Bloomberg-Webinar und fügte hinzu, dass die geopolitische Position der Ukraine in Deutschlands Energiebeziehungen zu China berücksichtigt werden müsse.
Gut drei Monate vor den Parlamentswahlen hat der 60-jährige Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Union seine Position als unangefochtener Führer der größten Volkswirtschaft Europas gefestigt. Die konsensgetriebene Moderate versprach, Merkels Vorgehen fortzusetzen, um den Grünen und ihrer Kandidatin Annalena Baerbock entgegenzutreten.
Nach einem chaotischen Machtkampf zwischen Laschet und seinem bayerischen Verbündeten Markus Söder um die Kandidatur erholte sich die Blockunterstützung. In jüngsten Umfragen hat die CDU/CSU mit bis zu acht Prozent vor den zweitplatzierten Grünen den wahrscheinlichsten Partner einer neuen Regierung.
Trotz der Erholung bleiben die Tories immer noch hinter ihren historisch niedrigen Wahlergebnissen von 2017 zurück, ein Zeichen für die volatile politische Landschaft Deutschlands, die sich dem Ende der 16-jährigen Merkel-Ära nähert.
Die Sozialdemokraten – traditionell die zweitstärkste Kraft in Deutschland – sind zusammen mit anderen Mitte-Links-Bewegungen in Europa verschwunden, und die rechtsextreme Alternative für Deutschland hat sich vor allem im ehemaligen Kommunismus etabliert.
Laschet – der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland – schlägt eine Fortsetzung von Merkels zentristischem Ansatz vor, erstreben sich wie auch der konservative Block als Stabilitätsanker in diesen unsicheren Zeiten zu positionieren.
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