Nahrungsergänzungsmittel für Kinder: sinnvoll oder unnütz?

Immer mehr deutsche Hersteller haben erkannt, dass auch Kinder eine interessante Zielgruppe für Nahrungsergänzungsmittel sind. Laut aktuellen Studien nehmen etwa 14 bis 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren regelmäßig solche Präparate zu sich.

Die Werbung für Kinder-Nahrungsergänzungsmittel suggeriert oft, dass Kinder Extra-Vitamine benötigen, insbesondere wenn sie vor neuen Herausforderungen stehen. Doch das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht Vitaminpräparate kritisch und sagt, dass sie weder bei Kindern noch bei Erwachsenen einen Zusatznutzen haben. Kinder in Deutschland erhalten in der Regel über ihre normale Ernährung ausreichend Nährstoffe.

Dennoch können in einigen Fällen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, zum Beispiel bei Kindern mit Stoffwechselerkrankungen. Um sicherzustellen, dass sie jedoch die richtige Dosierung erhalten, sollten Eltern immer zuerst einen Kinder- und Jugendarzt um Rat fragen. Eine Diagnose vom Arzt kann bestimmen, ob eine zusätzliche Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen notwendig ist. Überdosierungen von Vitaminpräparaten können langfristig schädlich sein und die Dosierung ist für Eltern oft schwer einzuschätzen.

Darüber hinaus werden Präparate für Kinder oft mit Pflanzenextrakten, Fettsäuren und anderen Stoffen angereichert, deren Wirkungen und Wechselwirkungen im Körper kaum erforscht sind. Deshalb ist es sinnvoller, Nährstoffe über übliche Lebensmittel aufzunehmen, anstatt sie in isolierter Form über eine Pille einzunehmen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und qualitativ hochwertige Zeit mit den Eltern sind für die gesunde Entwicklung von Kindern äußerst wichtig. Statt auf vermeintliche Wundermittel zu setzen, sollten Eltern daher auf eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil achten.