Studie: Gentechnik macht Hühner gegen Vogelgrippe resistent • Buzznice.com
2 min readBritische Studie zeigt: Genom-Editierung macht Hühner resistent gegen Vogelgrippevirus
Eine bahnbrechende Studie aus Großbritannien hat gezeigt, dass Hühner durch den Einsatz von Genom-Editierungstechniken eine Resistenz gegen das gefährliche Vogelgrippevirus entwickeln können. Die Forscher haben dabei zwei Aminosäuren des Wirtproteins ANP32A ausgetauscht, das für die Vermehrung des Virus in Hühnern von großer Bedeutung ist.
Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend: Bei neun von zehn genetisch veränderten Hühnern konnte eine Infektion mit einer geringen Viruslast erfolgreich verhindert werden. Allerdings nahm die Resistenz gegen das Virus bei höherer Viruslast ab. Eine vollständige Resistenz könnte theoretisch erreicht werden, doch für ein Huhn könnte dies tödlich enden.
Trotz dieser vielversprechenden Erkenntnisse ist die Studie eine Machbarkeitsstudie und es wird kontrovers diskutiert, ob die Genom-Editierungstechnik in Zukunft breiter eingesetzt werden sollte. Die European Food Safety Authority (EFSA) weist darauf hin, dass die Nutzung von Genom-Editierung mit verschiedenen Risiken verbunden ist und daher genauestens abgewogen werden muss.
Stephan Ludwig vom Institut für Molekulare Virologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster äußerte sich zu den Studienergebnissen. Er betonte, dass eine gut durchdachte Gene-Editing-Strategie tatsächlich eine robuste Resistenz erreichen könnte. Allerdings müsse man bedenken, dass sich Viren schnell anpassen können und der Ansatz somit unwirksam werden könnte.
Hierbei sollte beachtet werden, dass der Ansatz der Genom-Editierungstechnik nicht die Wildvögel erreicht, die hauptsächlich für die Verbreitung des Virus verantwortlich sind. Daher müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung der Vogelgrippe effektiv einzudämmen.
Die Studie zeigt jedoch, dass die Genom-Editierungstechnik vielversprechende Möglichkeiten bietet, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft diese neuen Erkenntnisse bewerten und ob eine breitere Nutzung dieser Technik in Zukunft erfolgen wird.