„Unverständlich“: Ansturm auf „Abnehm-Spritzen“ sorgt für Engpässe

Lieferengpässe bei Diabetesmedikamenten aufgrund gestiegener Nachfrage nach Gewichtsabnahme

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es derzeit einen Lieferengpass von den Medikamenten Ozempic und Wegovy, welche zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden. Der Grund dafür liegt in der gestiegenen Nachfrage nach den Spritzen aufgrund der Gewichtsabnahme von Prominenten wie Elon Musk, welche von vielen Menschen zur Reduzierung des Körpergewichts genutzt werden.

Die hohe Nachfrage hat zu Engpässen geführt, sodass Ozempic derzeit nur mit Rezept erhältlich ist und Wartelisten existieren. Dr. Kerstin Metzger, eine renommierte Diabetologin, berichtet, dass einige ihrer Patienten Schwierigkeiten haben, an die Spritzen zu gelangen und deshalb auf andere Präparate oder Insulin umsteigen müssen.

Sowohl Ozempic als auch Wegovy haben jedoch unangenehme Nebenwirkungen wie Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Medikamente verlangsamen die Prozesse im Magen-Darm-Trakt, sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und hemmen den Appetit, was letztendlich zur Gewichtsreduktion führt. Die Wirkung der Medikamente hält jedoch nur eine Woche an und die Dosierung muss regelmäßig gesteigert werden.

Es wird empfohlen, den Wirkstoff als Ergänzung zu einer Ernährungsumstellung und sportlicher Betätigung anzuwenden. Während das Medikament Ozempic Menschen mit Diabetes-Diagnose vorbehalten bleiben sollte, steht Wegovy derzeit auf der Warteliste der Apotheken.

Einige Apotheker können das Interesse an den Medikamenten nicht nachvollziehen und weisen auf die Risiken und Nebenwirkungen hin. Der Lieferengpass betrifft auch Hausarztpraxen, in denen Patienten vermehrt nach den Spritzen fragen.

Parallel dazu prüft die Europäische Arzneimittelbehörde mögliche Nebenwirkungen wie Suizidgedanken bei der Anwendung von Ozempic und Wegovy. Einige Ärzte kritisieren zudem, dass die Spritzen von Menschen ohne Diabetes zum Zweck der Gewichtsabnahme genutzt werden und somit für Patienten mit diabetesbedingtem Bedarf knapper werden. Aus diesem Grund empfehlen Allgemeinmediziner alternative Therapieoptionen für Menschen mit Adipositas.