Welt-Aids-Konferenz: Millionen Infizierte ohne Therapie
2 min readMünchen wird vom 22. bis 26. Juli Gastgeber der Welt-Aids-Konferenz “Aids 2024” sein. Über 15.000 Teilnehmer aus mehr als 175 Ländern werden erwartet, darunter Wissenschaftler, Mediziner, Gesundheitsexperten und Aktivisten. Das Hauptthema der Konferenz wird die Eindämmung des HIV-Virus und des Immunschwächesyndroms Aids sein.
Laut dem Robert Koch-Institut haben sich in Deutschland im Jahr 2022 geschätzte 1900 Menschen mit HIV infiziert. Weltweit leben rund 40 Millionen Menschen mit dem Virus, und davon haben 9,2 Millionen keinen oder keinen ausreichenden Zugang zur Therapie. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass nur die Hälfte der Kinder mit HIV lebensrettende Medikamente erhält. Im Jahr 2022 sind rund 630.000 Menschen an Aids-bedingten Todesursachen gestorben.
Eine erfolgreiche HIV-Therapie kann die Virusvermehrung unterdrücken und die potenzielle Übertragung einer Infektion verhindern. Jedoch sind die lebensrettenden Medikamente in ärmeren Ländern oft nicht verfügbar, und es besteht ein großer Bedarf an Maßnahmen zur HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP).
Es gab einen Rückgang der Infektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben, möglicherweise aufgrund der vermehrten Nutzung der PrEP. Jedoch besteht noch Handlungsbedarf bei Sexarbeitenden, intravenös Drogen Konsumierenden und Heterosexuellen mit wechselnden Partnern. Eines der Hauptprobleme ist, dass viele Betroffene ihre HIV-Infektion noch nicht diagnostiziert haben und unwissentlich das Virus weitergeben. Die Sterblichkeit bei späten Diagnosen ist deutlich höher.
Die nächste Welt-Aids-Konferenz “Aids 2026” wird in Lateinamerika stattfinden. Diese Konferenzen sind von großer Bedeutung, um die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen HIV/AIDS zu fördern und Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden. Es ist zu hoffen, dass durch solche Veranstaltungen das Bewusstsein für dieses wichtige Thema gestärkt wird und dass überall auf der Welt der Zugang zu wirksamer Therapie und Prävention gewährleistet wird.