Wie norwegischer Strom ins deutsche Stromnetz eindringt
3 min readOslo: Ein Stromkabel ist kein Konzertsaal, kein Tiefbahnhof oder Flughafen – zum Glück haben solche Megaprojekte der jüngsten Zeit in Deutschland Bauingenieure und -manager kläglich besiegt und ihren alten Ruf getrübt.
Aber sie können sich noch erholen: Am Donnerstag (27. Mai) wurde im schleswig-holsteinischen Wilster das Nordlink-Seestromkabel zwischen Norwegen und Deutschland pünktlich eingeweiht. Die Anbindung wurde vor einem halben Jahr abgeschlossen, inklusive erfolgreichem Testlauf.
„Wir haben zum ersten Mal die Strommärkte in Norwegen und Deutschland direkt angebunden“, sagte Tim Meyer Georgens, Vorstandsvorsitzender des deutschen Netzbetreibers Tennett im vergangenen Dezember. Er sagte Reportern letzte Woche, dass er den Testlauf ohne größere Rückschläge abgeschlossen habe. “Wir mussten einige kleine Änderungen vornehmen”, versicherte er.
An der Einweihungsfeier in Wilster nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg teil. Merkel nannte Nordlink ein Symbol für erfolgreiche Zusammenarbeit im Energiesektor, warnte jedoch, dass noch viel mehr getan werden müsse, um die deutsche Energiewende zu unterstützen. “Nord- und Süddeutschland müssen durch effiziente Stromübertragungssysteme besser verbunden werden, nur dann können wir das volle Potenzial von Nordlink nutzen”, sagte Merkel.
Ein Win-Win-Projekt
Nordlink bringt den norwegischen und den deutschen Strommarkt zusammen. Kunden in beiden Ländern stehen für Profit. Während deutsche Windparks und Sonnenkollektoren witterungsbedingt weniger Strom erzeugen, versorgt das subventionierte Kabel deutsche Haushalte mit norwegischer Wasserkraft, insbesondere wenn norwegische Stauseen gefüllt sind.
In der Trockenzeit beziehen die Skandinavier zusätzlichen Strom aus deutschen Wind- und Solarparks.
Zum Start des Testlaufs hat der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Gunnar G. von Statnet. „Nordlink wird uns dabei helfen, unsere Klimaziele zu erreichen und einen Mehrwert für Norwegen und Deutschland zu schaffen“, sagte Loas.
Nordlink überall
Das 623 Kilometer lange Kabel führt 516 Kilometer über das Wattenmeer und die Nordsee, um das deutsche Festland von Base zu erreichen. Weitere 54 km führt ein Erdkabel nach Nortorf bei Wilster in Schleswig-Holstein.
Northorf ist eine der beiden Konverterstationen des Kabels, wo es Marktenergie je nach Marktnachfrage von Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) oder umgekehrt umwandelt. Eine weitere Konverterstation befindet sich in Tonstad, Norwegen. Er wird über eine Hochspannungsleitung mit dem Subwooferkabel verbunden.
Mit einer Leistung von 1.400 MW kann das Kabel 3,6 Millionen Haushalte klimaneutral mit Energie versorgen.
Nordlink ist nicht der erste, da die Nordsee bereits über Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen verfügt. Eine davon ist NORN, die die Stromnetze Norwegens und der Niederlande verbindet. Es ist 580 km lang.
Der andere verkehrt zwischen den Niederlanden und Großbritannien, zwischen Massvlack bei Rotterdam und der Isle of Grain in Kent. Das Projekt wurde 2011, drei Jahre nach Norn Cable, wieder in Betrieb genommen.
Seit September 2019 haben Dänemark und die Niederlande 325 km Cobrable-Strom übertragen.
Hohe Flugpläne
Bei COBRAcable geht es darum, erneuerbare Energien optimal zu nutzen. Es konzentriert sich auf die Bereitstellung zusätzlicher dänischer Windenergie für dänische Haushalte.
Auch die direkten Beziehungen zwischen Dänemark und den Niederlanden zielen auf die Befreiung vom norddeutschen Stromnetz. Künftig könnten Offshore-Windparks in der Nordsee an CobraCable angeschlossen werden.
Dies ist ein Anreiz, neue Offshore-Windparks zu bauen. Die deutschen Unternehmen RWE und BASF haben kürzlich Pläne zum Bau eines der weltweit größten Windparks in der Nordsee angekündigt. Bis 2030 soll es betriebsbereit sein. Das Projekt wird voraussichtlich 4 Milliarden US-Dollar (4,9 Milliarden US-Dollar) kosten.
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